UND DANN WURDE ICH MUSLIM
In der Fotofilm-Serie "Und dann wurde ich Muslim" werden Deutsche, die zum Islam gekommen sind, in verschiedenen Situationen ihres Lebens portraitiert. Sie kommen dabei selbst zu Wort und erzählen uns, warum sie Muslima oder Muslim geworden sind, auf was für Reaktionen sie in Deutschland gestoßen sind und wie sie sich die Zukunft erhoffen.
Irgendwann hat Nuh (Philipp) sich eingestanden: Ich bin kein Atheist mehr. Als Kind und Jugendlicher ist er nie ein Kirchgänger gewesen, erst durch den Kontakt zu einer kurdischen Familie wurde er auf seine spirituelle Seite aufmerksam. Mit dem Fahrrad fährt er einmal pro Woche zu seiner religiösen Tankstelle, einer Gruppe von Sufis.
Neugierig auf andere Kulturen zu sein, das hat Cindy schon von ihrer Mutter gelernt. Die 25-jährige Braunschweigerin studiert Stadt- und Regionalmanagement, nimmt Schauspiel-, Arabisch-, Japanisch- und Bauchtanz-Unterricht. Sie lebt im Studentenwohnheim — und geht seit drei Jahren freitags in die Moschee. Der Islam gibt ihr Sicherheit und innere Ruhe.
Seit dem Beginn des 21. Jhd. ist der Islam ein weltweit kontrovers diskutiertes Thema, unabhängig davon, ob es um die Politik der islamisch geprägten Länder oder das Leben von Muslimen in Europa geht. Auch wenn die Geschichte des Islams in Deutschland weiter zurück reicht als die Einwanderung von so genannten Gastarbeitern aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei und Nordafrika, so sind die muslimischen Religionen in Westeuropa erst in den letzten Jahren intensiv betrachtet worden.
Die Muslime in Deutschland sind konfessionell, soziologisch und auch ethnisch gesehen sehr heterogen. So bildet der türkische Gastarbeiter aus einem bildungsfernen Hintergrund in Ostanatolien nur ein Stereotyp, der der Realität in keiner Weise gerecht werden kann. Zwar machen türkischstämmige Muslime den größten Anteil unter den Muslimen in Deutschland aus, jedoch ist bereits diese Gruppe äusserst vielfältig und in sich multikulturell.
Eine besondere Aufmerksamkeit wird zur Zeit der Gruppe der so genannten Konvertiten zuteil. Dies sind Menschen jeglicher Herkunft, die nicht mit dem Islam als Religion aufwachsen und in ihrer Jugend oder als Erwachsene zu diesem Glauben kommen.
Der Islam gilt als weltweit am schnellsten wachsende Religion, und es besteht kein Zweifel daran, dass Muslime in Deutschland und aus Deutschland in Zukunft eine größere Rolle in unserer Gesellschaft spielen werden. Aber was für Menschen sind es, die sich für den Islam entscheiden? In der Serie "Und dann wurde ich Muslim" porträtiert Michael Hauri vier Deutsche, die zum Islam gekommen sind in verschiedenen Situationen ihres Lebens. Sie kommen dabei selbst zu Wort und erzählen uns, warum sie Muslima oder Muslim geworden sind, auf was für Reaktionen sie in Deutschland gestoßen sind und wie sie sich die Zukunft erhoffen.
Michael Hauri -- Fotograf & Multimediajournalist
http://www.michaelhauri.com/