Sufizentrum Braunschweig
  Khwaja Moinuddin Chishti
 



 
Khwaja Sheikh Muiniddin Chishti




Dargah in Ajmer / Indien

Khwaja Sheikh Muinuddin Chishti, auch bekannt als Gharib Nawaz, war und ist der bekannteste Scheich der Chischtiyya. Obwohl er nicht der Gründer des Ordens ist, wird er in vielen Literaturstellen als Ordensstifter genannt. Der Name des Ordens leitet sich ab von Chisht, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Herat (Afghanistan). Der erste, der sich selber Chishti nannte, war Abu Ishaq Shami, ein Sufi aus Syrien, wahrscheinlich aus der Stadt Damaskus (ash-Sham). Dieser traf einen anderen Sufi, der ihm sagte, sich in Chisht niederzulassen, woraufhin er Abu Ishaq Shami Chishti genannt wurde. Im Jahr 940 starb er in Damaskus und wurde auf dem Berg Qasyun begraben, auf dem später auch die Grabstätte des bekannten Mystikers Ibn Arabi errichtet wurde.

Muinuddin Chishti ist 537 n.d.H. (1141 n.Chr.) in Sadschistan geboren und starb 633 n.d.H. (1230) in Adschmer, im heutigen Indien. Als Muinuddin Chishti 15 Jahre alt war, starb sein Vater Ghiyath al-Din Hasan. Daraufhin begann er mit Studienreisen, hielt sich zunächst in verschiedenen Städten in Chorasan auf und kam dann nach Bagdad. Er lernte die bekannten Sufis der Zeit kenne, darunter Nadschmuddin Kubra, Shihabuddin al-Suhrawardi, Awhaduddin Karmani.

Im Jahr 589 n.d.H. (1193 n.Chr) kam er in die Stadt Delhi und ließ sich schließlich in Adschmer (Ajmer) nieder. Dieser Ort war kurz darauf ein wichtiges Zentrum für die in Indien neue Religion des Islam, wobei die Chischtiyya und Muinuddin Chishti eine einflussreiche Rolle spielten.



riesiger Suppentopf

Viele Hindus waren damals von den schlichten Predigten und der Praxis der Liebe zu Gott und zum Nächsten sowie der Überwindung des Kastensystems beeindruckt; insbesondere Hindus aus niedern Kasten und auch Kastenlose.


Eingang zum Mausoleum

Muinuddins Grabstätte befindet sich in Ajmer, zur Zeit der Mogulherrschaft wurde dort ein prächtiges Marmorheiligtum errichtet und gilt in der Region als Pilgerstätte. Muinuddin Chishti hatte die Lehre der Chishtiyya in drei Prinzipien zusammengefasst:

1.) Großmut wie die des Ozeans,
2.) Milde wie die der Sonne und
3.) Bescheidenheit wie die der Erde


Außerdem hat der Orden im Gegensatz zu fast allen anderen Tariqas niemals Kontakt zu Staatsregierungen oder staatlichen Beamten. Dies rührt daher, daß die Chishtis Staatsdienst unvereinbar mit spirituellem Fortschritt sehen.





 
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