Sufizentrum Braunschweig
  Treffen müssen sein
 



TREFFEN MÜSSEN SEIN


Großscheich, Allah segne ihn, sagte immer wieder: Treffen sind eine der wichtigsten Säulen der Naqshibandi-Tariqat, wöchentlich oder monatlich. Ob mit den Brüdern und Schülern oder auch mit anderen, jeder sollte die Versammlung suchen, sie können alle durch eure Versammlung vorankommen.

Jedesmal, wenn ein Treffen mit Brüdern oder Schwestern stattfindet, hat die gastgebende Person die Verantwortung für alle Anwesenden, und der Scheich muß ihnen helfen, ihre himmlischen Stationen zu erreichen. Deshalb befiehlt unser Orden, sich mit Brüdern oder mit dem Scheich zu treffen. Alle Scheichs und Heiligen benutzen diesen Weg für ihre Brüder und Schwestern. Spirituell geschieht dies 100prozentig, doch in der physischen Welt geschieht dies nur mehr oder weniger vollständig, je nach unseren Aktivitäten, denn es ist schwierig, das Ego zum Praktizieren zu bringen. Wenn es dem Herrn, Allah, gegenüber schon ungehorsam ist, warum denkst du, sollte es dann dir gehorchen?

Der Prophet (FSmi) sagt: Der größte Krieg ist der Kampf gegen das eigene Selbst. Die Grundeigenschaft des Egos ist Ungehorsam. Bedenke immer, ob es deinem Befehl gehorchen wird. In der Sohbet versuchen wir praktizieren zu lehren, wie man das Ego kontrollieren kann. Die Kraft des Egos ist bei den Frauen größer als bei den Männern. Deshalb sind Frauen ungehorsam, durch ihre Egos. Aber Allahs göttliches Attribut ist es, den Schwachen zu helfen, und wenn eine Frau beabsichtigt, ihr Ego ihrem Willen zu unterwerfen, hilft Allah ihr. Selbst wenn sie starke Egos haben, mögen sie deshalb mit göttlicher Hilfe ihre Egos bekämpfen und innerhalb von 40 Tagen den Sieg erringen. Aber sie müssen sehr gewissenhaft sein, denn sie können leicht von ihrem Ego geschlagen werden, weil sie es nicht gut genug durchschauen. Sie vertrauen ihrem Ego schnell, und das ist eine Falle für sie. Dagegen ist es schwer für Männer, ihre Egos zu unterwerfen. Aber sie kämpfen stärker, und so mögen sie auf längere Zeit gewinnen. Sie brauchen lange Zeit dafür, aber wenn sie ihre Egos geschlagen haben, sind sie stark genug, ihre Stellung zu halten, und nur selten lassen sie sich von den Fallen des Egos wieder fangen.

Die Treffen helfen Frauen und Männern, ihre Egos zu besiegen, das ist spirituell in Ordnung, nur physisch ist es schwierig. Aber selbst wenn man nur an einem Prozent der Versammlungen physisch teilnehmen kann, ist es wichtig, es zu tun. Der Scheich muß die Anwesenden zu allen himmlischen Stationen bringen, von denen er spricht. Das ist seine Verantwortung. Deshalb ist es gut, nur fünf Minuten täglich dich mit ihm zu treffen. So magst du schnell ans Ziel gelangen. In unserer Zeit war Großscheich autorisiert, und wenn er sprach, hörten ihm im Osten und Westen alle Leute zu, die spirituelle Kraft besaßen, denn er war der Kaliph des Propheten (FSmi). Alle Auliya in unserer heutigen Zeit sind verborgen. Nur einen Großscheich läßt Allah noch mit den Leuten zusammenkommen, denn die Menschen sollen nicht ohne Hoffnung sein. Wenn jemand sucht, kann er ihn auch finden, selbst wenn es jetzt nur ein Großscheich ist.
Wie soll man einen Menschen im Osten oder im Westen finden? Das ist eine dumme Frage. Wenn ich dich nun frage: Denkst du, daß Satan von Osten nach Westen gelangen kann?, wirst du sagen: Ja. - Warum soll Satan das können und ein Großscheich, Kaliph des Propheten (FSmi) und Kaliph von Allah, soll das nicht können?! Nimmt Satan einen Zug oder ein Flugzeug oder eine Rakete? Zeig mir einen Platz, wo Satan nicht hin kann, und ich gehe sofort dorthin. Ein Großscheich ist genug für das ganze Universum. Und einer muß mit den Menschen sein, denn es ist keine göttliche Eigenschaft, alle Türen vor den Menschen zu verschließen und sie in Hoffnungslosigkeit zurückzulassen. Wenn einer ihn aufrichtig treffen will, kann er ihn treffen. Sagt nicht: Millionen oder Milliarden wären zu viel. Milliarden von Menschen können ihn treffen. Wenn es Satan gegeben ist, jeden auf Erden zu treffen, was vermag dann dieser Großscheich erst?! Wenn du aufrichtig bist, kannst du ihn im Osten oder Westen treffen, auf der Erde oder auf dem Mond oder auf der Sonne, in den Galaxien oder hinter den Galaxien, denn er ist der Stellvertreter von Allah.

Er kann sich schneller als das Licht bewegen, und du mußt Allah bitten, dich zu diesem Großscheich zu bringen, und jener mag dir dann von seiner göttlichen Kraft geben, denn er ist der Erbe Allahs des Allmächtigen und Seiner Propheten. Wenn du aufrichtig bittest, kannst du ihn finden, oder er zeigt sich dir. Suche ihn auf, seine Versammlung macht Tote lebendig, enttäuschte Leute wieder froh, Kranke gesund, Schwache stark, Schlafende wach, Hoffnungslose hoffnungsvoll, Arme reich, er macht aus Höllenbewohnern Paradiesbewohner, macht Schlechte gut, erleuchtet dunkle Herzen und macht selbst Dummköpfe klug. Sie haben alles für die Welt und die Himmel in ihrer Macht, nichts ist ihnen unbekannt. Sie müssen alles haben, um es geben zu können, wenn ein Diener Gottes kommt und danach verlangt. Das sind die wirklichen Erben des Propheten (FSmi). Sie nehmen von ihm, und er nimmt direkt von Allah. Allahs Eigenschaft ist es zu geben, ohne daß die Diener darum bitten, und die Attribute des Propheten (FSmi) sind von Allah. Die Heiligen wiederum sind die Erben des Propheten (FSmi), sie behalten nichts, sie nehmen und geben. Großscheichs Mutter sagte eines Tages zu ihm: "O mein Sohn, laß deine Hand offen, schließe sie nicht. Denn wenn sie geschlossen ist, mag man nichts hineintun oder daraus nehmen." Wenn die Hand geschlossen ist, kann keiner geben oder nehmen. Großzügigkeit ist wichtig, endlose Großzügigkeit kommt von Allah zu den Propheten und den Auliya. Sie wissen, daß sie geben und wieder bekommen. Unwissende denken, daß es irgendwann zu Ende ist, wenn sie geben, und wer nur für sein Ego gibt, muß auch ans Ende kommen. Nur wer für Allah gibt, dessen Hände sind niemals leer. Wenn die Auliya sehen, daß etwas um Allahs willen getan wird, sind sie so großzügig. Das Materielle ist so unwichtig, aber sie geben spirituell so viel. Ihr Wert ist so groß, sie haben Kraft, allen Leuten zu geben, und ihre Großzügigkeit kommt doch nie an ein Ende. Deshalb mögen sie Treffen mit ihren Muriden, um ihnen zu geben.

Ihr könnt es nicht fühlen, weil ihr noch nicht soweit fertig seid. Wenn ihr bereit seid, werdet ihr es sehen. Abu Ahmed as-Sughuri, Scheich von Sayyidina Sharafuddin, befahl einmal einem Murid, einen Rückzug in Einsamkeit zu machen. Eines Nachts kam er und sagte zu diesem Murid: Komm und folge mir. Sie gingen von der Erde hoch in den Himmel hinein. Das ist eine Erscheinung von spiritueller Kraft im Himmel. Sie tun diese, für ihre Muride wichtige Pflicht im Traum oder ohne Traum. Oder sie tun es, und du weißt und fühlst es nicht. Wenn die Muride bereit sind, ihre Egos zu kontrollieren, werden sie vom Scheich mitgenommen. Das ist das Wichtigste überhaupt für Scheichs, ihre Muride zu befähigen, das Ego zu kontrollieren. Nur ein wenig die Kraftquellen jedes Schülers zu aktivieren, um sie fähig zu machen, ihre Egos zu kontrollieren. Jede Sohbet hat das zum Ziel: Euch zu lehren, das Ego zu kontrollieren. Ohne diese Kontrolle sind die Leute gefährlich für andere. Die Egos befehlen immer, dem anderen das Schlimmste anzutun. Wir bitten Gott um Vergebung und erbitten für uns von den endlosen Meeren Seiner Barmherzigkeit, uns zu bescheidenen Dienern zu machen. Fatiha. (aus dem Englischen)

 
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